Bauer Funken aus Kempen

Immer schön cool bleiben

Angesagte Salatkreationen, frische Müslis, exotische Wraps: Wie aus einem kleinen Hof am Niederrhein ein Manufakturbetrieb für gesunde Fertiggerichte wurde.

Ein Mann steht in einem Kühlhaus, umgeben von frischen Gemüse
Sebastian Funken führt durch den Manufakturbetrieb und erklärt, wie die Frische in den Bowls bleibt. Er gehört zur vierten Generation von Bauer Funken in Kempen. Foto: Achim Multhaupt

In der Versuchsküche von Bauer Funken in Kempen werden am großen Esstisch heute neben Salatbowls auch würzige Wraps probiert. Die mexikanische Spezialität steht vielleicht sinnbildlich für den Betrieb am Niederrhein: Aus dem alteingesessenen Ackerbaubetrieb ist ein Manufakturbetrieb geworden, der ein umfangreiches Sortiment an Frischeprodukten anbietet – vom einfachen Salatkopf bis hin zu Trendgerichten wie neuerdings eben Wraps im Mexiko- Style. „Seit 1879 betreibt meine Familie auf dem Dröneshof hier um die Ecke Salat- und Gemüseanbau“, sagt Sebastian Funken, der mit am Tisch sitzt. Der Prokurist arbeitet in der vierten Generation im Familienbetrieb Bauer Funken, zusammen mit seinen Schwestern.

Auch Generation drei, Sebastian Funkens Eltern, ist noch aktiv. Vater Georg war es, der vor rund 40 Jahren die Metamorphose vom Bauernhof zum verarbeitenden Betrieb eingeleitet hat. Er wagte sich an den Anbau von Brokkoli, Fenchel, Staudensellerie, Zuckermais und bunten Salaten, damals Exoten in Deutschland. Und er ging immer mehr dazu über, das Geerntete gleich für Endverbraucher zu verarbeiten, fertig zum Verzehr. Sogenanntes Convenience Food, wie man es heute zum Beispiel in den Kühltheken von Supermärkten findet. „Meinen Vater Georg kann man durchaus als Pionier bezeichnen“, sagt Sebastian Funken ein bisschen stolz.

Die alternativen Food-Ideen lernte Georg Funken kennen, als er in den 1970er-Jahren eine Tour durch die USA unternahm. Der amerikanische Lebensstil und das Land faszinierten den Elvis-Presley-Fan so sehr, dass er fast geblieben wäre. Vom Besuch eines Konzerts seines Idols schwärmt Georg Funken heute noch. Sein Vater reiste dem Sohn allerdings flugs hinterher, um ihn zurückzuholen. Zuvor aber sahen sich die beiden noch ein paar Wochen in den Südstaaten um und fanden weitere Inspirationen für ein neues Geschäftsmodell zu Hause.

Zurück in Deutschland, studierte Georg Funken Agraringenieurwesen – und verwirklichte anschließend gleich seine Ideen aus Übersee. Es wurde eine einzige Erfolgsgeschichte. Von der Verarbeitung der ersten heimischen Salate und Gemüse zu frischen küchenfertigen Produkten auf dem Dröneshof bis zum Umzug auf das heutige, größere Gelände einer ehemaligen Sauerkrautfabrik dauerte es gerade einmal fünf Jahre.

Frische Zutaten aus der Region

Dass die Kempener Umgebung äußerst fruchtbare Böden mit hohen Erträgen aufweist, habe den Aufschwung mit ermöglicht, sagt Sebastian Funken. Beim Wareneinkauf für seine Convenience-Produkte setzt der Familienbetrieb auf die Zusammenarbeit mit Landwirtschaften aus der Region und damit auf kurze Lieferwege. Das gilt im Übrigen für 65 Prozent aller Rohstoffe. Ein Teil der Feldfrüchte stammt sogar aus dem Anbau im eigenen Hof. Frischware aus Frankreich, Spanien und Italien wird vor allem im Winter zugekauft.

Einer der Partner befindet sich nur 30 Autominuten von Kempen entfernt, in Niederkrüchten. Dort betreibt der Familienbetrieb Lynders auf mehr als 180 Hektar Ackerbau. Kohl und Kartoffeln wachsen hier, Zuckerrüben, allerlei Gemüse, Weizen und verschiedene Salate. Die Sorten Lollo Rosso und Lollo Bionda liefert Lynders an Bauer Funken, wo sie als Basis für die Salatkreationen und Snacks wie die grünen Bowls verwendet werden. Frischer geht es kaum. „Nur maximal fünf Stunden dauert es vom Schnitt bis zur Verarbeitung in Kempen“, sagt Hermann-Josef Lynders, einer von sechs Lynders, die im Betrieb tätig sind.

„Bleibt wunderbar knackig“

Am wichtigsten im Produktionsprozess ist die lückenlose Kühlung. Sie startet schon auf dem Ernteanhänger: In einer Art Mini-Waschstraße wird das frisch geerntete Blattgemüse zunächst mit kaltem Wasser gereinigt und dann bis zum Transport für kurze Zeit in einem der Lynders-Kühlhäuser zwischengelagert. Bei Bauer Funken geht’s bibberfrisch weiter. Das Zerschneiden, Waschen, Trocknen und das Füllen der Bowls beispielsweise findet in auf vier Grad heruntertemperierten Räumen statt. „Eine Bowl ist gut gekühlt vier Tage haltbar, so lange bleibt der Salat wunderbar knackig“, sagt Sebastian Funken.

Gute Haltbarkeit ist aber nicht allein das Ergebnis punktgenauer Kühlung. „Alle weiteren Zutaten unserer Bowls müssen Topqualität haben“, so Sebastian Funken. Mit erstklassigen Lieferfirmen beginnt die Wertschöpfungskette. Die Dressings in verschiedenen Geschmacksnuancen stellen sie im Unternehmen selbst her.

Dass bei Bauer Funken der Umweltschutz eine große Rolle spielt, ist für Sebastian Funken eine Selbstverständlichkeit. „Unser Wertgefühl für Umwelt und Natur entspringt aus der langen landwirtschaftlichen Tradition meiner Familie.“ Schnittabfälle werden möglichst vermieden oder werden als Gründünger in die Biogasanlage gegeben, auf dem Dach sorgt eine Photovoltaikanlage für Energie, die Verpackungen bestehen aus modernsten, gut zu recycelnden oder biologisch abbaubaren Materialien. Umweltschutz, der spürbar ist. Bauer Funken braucht schließlich jede Menge Verpackungen. Für die angesagten Salatbowls oder Wraps, die man mit dem „Daily“-Logo versehen in den tegut… Märkten findet.

Das kleine Hofgewerbe ist mittlerweile zum modernen Manufakturbetrieb geworden, aber auch traditionelle Kost wie Grünkohl, Spinat oder Zwiebeln kann man von Bauer Funken noch beziehen.

 

Bauer Funken bei tegut...

Das Familienunternehmen stellt hochwertige Ready-to-eat-Artikel unter unserer Marke tegut… DAILY her – von frischen Snacks und Salaten über herzhafte Mittag- und Abendessen bis hin zu Süßem. Dazu gehören verschiedenen Bowl-Kreationen, köstliche Wraps oder ein klassisches Bircher Müsli.

 

Text: Christian Sobiella